Rasseportrait: Der Mops
Überblick
Der Mops ist ein beliebter Begleithund, der durch sein charmantes Wesen und sein unverwechselbares Aussehen besticht. Mit seinem kompakten, muskulösen Körper und dem markanten Gesicht mit den ausdrucksstarken Augen zieht er die Blicke auf sich. Der Mops ist bekannt für seine Anhänglichkeit, seinen Humor und seine Anpassungsfähigkeit. Als kleiner Hund mit großem Herz eignet er sich hervorragend als Familienhund für verschiedene Lebenssituationen.
Steckbrief
FCI-Guppe
- 9: Gesellschafts- und Begleithunde
Verwendung
- Familien- und Begleithund
Lebenserwartung
- 12-15 Jahre
Gewicht
- 6 – 8 kg
Widerristhöhe
- 25-32 cm
Fellfarbe
- Beige, Silber, Apricot, Schwarz
Herkunft und Geschichte
Die Geschichte des Mopses reicht weit zurück und ist von Mythen umrankt. Ursprünglich stammt die Rasse aus China, wo bereits vor über 2000 Jahren kleine Hunde mit kurzen Nasen gezüchtet wurden. Im 16. Jahrhundert gelangte der Mops über Handelsrouten nach Europa, wo er schnell zum beliebten Begleiter der Adligen wurde.
In den Niederlanden erlangte der Mops besondere Bedeutung. Eine Anekdote berichtet, dass ein Mops namens Pompey 1572 das Leben von Wilhelm von Oranien rettete, indem er vor einem Attentat warnte. Dies begründete die enge Verbindung des Hauses Oranien zum Mops.
Im 18. Jahrhundert erreichte die Beliebtheit des Mopses ihren Höhepunkt. Er war an vielen europäischen Höfen vertreten und wurde häufig in Kunst und Literatur dargestellt. Sogar ein Geheimbund, der „Mopsorden“, wurde gegründet.
Ende des 19. Jahrhunderts geriet die Rasse fast in Vergessenheit, wurde aber durch engagierte Züchter, besonders in England, gerettet. Heute erfreut sich der Mops wieder großer Beliebtheit als Familienhund und hat nichts von seinem Charme eingebüßt.
Wesen und Charakter
Der Mops besticht durch sein freundliches, ausgeglichenes Wesen. Er ist bekannt für seinen Charme, seine Würde und seine Intelligenz. Als wahres „Multum in parvo“ (viel Hund in kleinem Format) zeigt er eine faszinierende Mischung aus Lebhaftigkeit und Gelassenheit.
Möpse sind äußerst menschenbezogen und suchen stets die Nähe ihrer Familie. Sie passen sich dem Temperament ihrer Menschen an und sind sowohl für aktive als auch ruhigere Haushalte geeignet. Ihr Spieltrieb und ihr Sinn für Humor machen sie zu unterhaltsamen Begleitern.
In der Erziehung zeigen Möpse manchmal einen gewissen Eigensinn. Sie sind intelligent genug, um Befehle zu verstehen, entscheiden aber gerne selbst, ob sie ihnen nachkommen möchten. Dies erfordert Geduld und Konsequenz in der Erziehung.
Mögliche Verhaltensprobleme können auftreten, wenn der Mops nicht ausreichend beschäftigt wird. Langeweile kann zu unerwünschtem Verhalten wie übermäßigem Bellen oder Zerstörungswut führen. Auch Trennungsangst kann bei einigen Möpsen ein Problem darstellen, da sie sehr anhänglich sind und ungern allein bleiben.
Trotz ihrer friedlichen Natur können Möpse durchaus wachsam sein und melden Besucher zuverlässig. Sie sind in der Regel verträglich mit anderen Haustieren und eignen sich gut für Haushalte mit mehreren Tieren.
Haltung und Pflege
Bewegungsbedarf: Entgegen mancher Vorurteile sind Möpse durchaus aktive Hunde. Sie benötigen regelmäßige Bewegung, um gesund und fit zu bleiben. Tägliche Spaziergänge und Spieleinheiten sind wichtig, wobei die Intensität an die individuellen Bedürfnisse und das Alter des Hundes angepasst werden sollte.
Platzbedarf: Der Mops ist ein idealer Hund für kleinere Wohnungen. Er passt sich gut an verschiedene Lebensräume an, solange er genügend Zuwendung und Beschäftigung erhält. Ein Garten ist nicht zwingend erforderlich, kann aber eine willkommene Ergänzung sein. Wichtiger als viel Platz ist für den Mops die Nähe zu seinen Menschen.
Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist für den Mops besonders wichtig, da die Rasse zu Übergewicht neigt. Die Futtermenge sollte sorgfältig kontrolliert und an den Aktivitätsgrad des Hundes angepasst werden. Hochwertiges Futter, das den Bedürfnissen kleiner Rassen entspricht, ist empfehlenswert. Leckerlis sollten maßvoll gegeben werden.
Pflege: Das kurze Fell des Mopses ist pflegeleicht, erfordert aber regelmäßige Pflege. Wöchentliches Bürsten hilft, lose Haare zu entfernen und die Haut zu stimulieren. Besondere Aufmerksamkeit benötigen die Falten im Gesicht, die regelmäßig gereinigt und trocken gehalten werden müssen, um Hautprobleme zu vermeiden. Auch die Augen und Ohren sollten regelmäßig kontrolliert und sanft gereinigt werden.
Kinder im Haushalt: Möpse sind in der Regel sehr kinderfreundlich und geduldig. Sie eignen sich gut als Spielgefährten für Kinder, wobei die Interaktionen immer beaufsichtigt werden sollten. Kinder sollten lernen, den Mops respektvoll zu behandeln und seine Grenzen zu achten, insbesondere aufgrund seiner empfindlichen Augen und seiner kurzen Nase.
Erziehung: Die Erziehung eines Mopses erfordert Geduld und Konsequenz. Positive Verstärkung und liebevolle Führung sind der Schlüssel zum Erfolg. Frühzeitige Sozialisierung ist wichtig, um einen gut angepassten Hund heranzuziehen. Möpse reagieren gut auf kurze, spielerische Trainingseinheiten und lernen gerne, wenn sie dafür gelobt werden.
Sonstiges: Möpse sind wärmeempfindlich und sollten vor extremer Hitze geschützt werden. Im Winter kann eine Hundejacke nötig sein, da sie aufgrund ihres kurzen Fells leicht frieren.
Gesundheit
Die Gesundheit des Mopses erfordert besondere Aufmerksamkeit. Manche Möpse haben einen zu kurzen Fang (siehe rechts), zu enge Nasenlöcher, einen verlängerten, weichen Gaumen, oder vergrößerte Gaumenmandeln, die die Atemwege einengen und Atemprobleme verursachen können. Augenprobleme wie Hornhautgeschwüre sind ebenfalls relativ häufig. Weitere mögliche Gesundheitsprobleme umfassen Erkrankungen der Gelenke, Hautallergien und in seltenen Fällen die Mops-Enzephalitis.
Zuchtverbände
In Deutschland gibt es drei vom VDH anerkannte Zuchtverbände, die den Mops betreuen: den Verband Deutscher Kleinhundezüchter e. V., den Deutschen Mopsclub e.V. und den Club für den Mops e.V.
- Der Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V. ist der älteste Zuchtverband, der den Mops mitbetreut. Er wurde 1948 gegründet.
- Der Deutsche Mopsclub e.V. wurde 1981 gegründet.
- Der Club für den Mops e.V. existiert seit 2013.
Alle Verbände legen besonderen Wert auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Möpse,