Der Norfolk Terrier ist eine der kleinsten Terrierrassen und stammt ursprünglich aus England. Mit seinem kompakten Körperbau, dem rauen Fell und den charakteristischen Kippohren ist er leicht erkennbar. Trotz seiner geringen Größe ist er ein mutiger und aktiver Hund, der einst für die Jagd auf Ratten und andere Nagetiere eingesetzt wurde. Heute ist der Norfolk Terrier ein beliebter Familienhund, der durch sein fröhliches Wesen und seine Anpassungsfähigkeit besticht.

Die Wurzeln des Norfolk Terriers liegen im ländlichen East Anglia im Osten Englands. Im 19. Jahrhundert lebten dort kleine, rote Terrier auf den Bauernhöfen und halfen bei der Schädlingsbekämpfung. Diese Hunde waren für ihre Härte und ihren Mut bekannt.

Um 1880 wurden sie von Hundehändler Charles Lawrence in Cambridge populär gemacht, wo Studenten sie für sportliche Wettkämpfe im Rattenjagen nutzten.

Jack Cooke und Lewis Low trugen um 1910 maßgeblich zur Entwicklung der Rasse bei. Sie züchteten die sogenannten „Trumpington Terrier“, die als Vorfahren des heutigen Norfolk Terriers gelten.

1932 wurde die Rasse unter dem Namen Norwich Terrier anerkannt, wobei sowohl steh- als auch kippohrige Hunde dazugehörten. Da die Verpaarung beider Varietäten auch Hunde mit unerwünschten „Flatteröhrchen“ hervorbrachte, wurde 1964 der kippohrige Typ als eigenständige Rasse unter dem Namen Norfolk Terrier anerkannt.

Einflußreiche Vorfahren der heutigen Norfolk Terrier waren der 1948 geborene Rüde Elel Spruce und sein Sohn Waveney Valley Alder.

Der Norfolk Terrier ist bekannt für sein fröhliches und aufgewecktes Wesen. Er ist mutig, intelligent und zeigt eine große Anhänglichkeit gegenüber seinen Menschen. Seine freundliche und ausgeglichene Art macht ihn zu einem idealen Familienhund, sofern seine Besitzer ihn richtig erziehen und ihm zeigen, was er darf. Der Norfolk Terrier ist sozial und kommt gut mit anderen Hunden aus. Er ist neugierig und immer bereit für neue Abenteuer, was ihn zu einem aktiven Begleiter macht. Gleichzeitig zeigt er im häuslichen Umfeld eine ruhige und entspannte Seite, was ihn zu einem angenehmen Mitbewohner macht.

Zu den charakteristischen Eigenschaften des Norfolk Terriers gehören:

Neugierig und aktiv: Stets bereit, auf Entdeckungsreise zu gehen, erkundet er seine Umgebung mit großer Freude.

Menschenbezogen und verschmust: Er liebt es, Zeit mit seiner Familie zu verbringen und genießt ausgiebige Streicheleinheiten.

Verträglich mit anderen Hunden: Er ist weniger streitsüchtig als andere Terrier und kommt gut mit Artgenossen aus.

Jagdtrieb: Als ehemaliger Ratten- und Mäusejäger haben manche Norfolk Terrier mehr und andere weniger Jagdtrieb, weshalb sie im Straßenverkehr angeleint werden müssen.

Nicht alle Hunde haben alle der angeführten Charaktereigenschaften. Informieren Sie den Züchter, was Ihnen besonders wichtig ist, damit er den richtigen Hund für Sie finden kann.

Bewegungsbedarf: Manche Norfolk Terrier haben haben einen stärker und andere einen weniger stark ausgeprägten Bewegungsdrang. Ein eingezäunter Garten ist ideal, da Norfolk Terrier gerne draußen spielen. Wichtig ist, dass sie genügend Aufmerksamkeit und Beschäftigung erhalten. Ist kein eingezäunter Garten vorhanden, dann sollten sie täglich mindestens eine Stunde spazierengehen.

Platzbedarf: Dank ihrer geringen Größe können Norfolk Terrier auch in Stadtwohnungen gehalten werden, vorausgesetzt, sie bekommen genügend Auslauf und Beschäftigung.

Ernährung: Eine ausgewogene, hochwertige Ernährung ist wichtig für die Gesundheit des Norfolk Terriers. Die Futtermenge sollte dem Aktivitätslevel, der Größe und dem Alter des Hundes angepasst werden, um Übergewicht zu vermeiden. Zur Beschäftigung eignen sich Kauhufe und Büffelhörner.

Pflege: Das raue Fell des Norfolk Terriers benötigt regelmäßige Pflege. Zwei- bis dreimal im Jahr sollte das Fell von Hand getrimmt werden, um die Fellstruktur zu erhalten. Bürsten ist wöchentlich ausreichend. Baden ist nur bei starker Verschmutzung empfehlenswert, da zu häufiges Waschen das Fell weich macht.

Kinder im Haushalt: Der Norfolk Terrier ist kinderlieb und eignet sich für Familien mit älteren Kindern ab etwa neun Jahren. Jüngere Kinder sollten im Umgang mit dem Hund beaufsichtigt werden. Der Norfolk genießt das Spielen und Kuscheln, benötigt aber auch Rückzugsorte.

Erziehung: Die Erziehung des Norfolk Terriers erfordert Konsequenz und Geduld. Aufgrund seiner Intelligenz lernt er schnell, kann aber auch eigenwillig sein. Positive Verstärkung fördert den Lernerfolg und die Bindung zum Halter. Herausfordernd kann die Erziehung dann sein, wenn sein Instinktverhalten unterdrückt werden soll.

Sonstiges: Der Norfolk Terrier eignet sich gut als Zweithund und verträgt sich meist problemlos mit anderen Haustieren, wenn er früh sozialisiert wird. Seine Anpassungsfähigkeit macht ihn zu einem idealen Begleiter für unterschiedliche Lebenssituationen.

Norfolk Terrier sind im Allgemeinen robuste und gesunde Hunde mit einer Lebenserwartung von 12-15 Jahren. Dennoch können einige rassetypische Gesundheitsprobleme auftreten. Hierzu gehören sowohl Zahnprobleme, als auch Herzerkrankungen im fortgeschrittenen Alter. Bei einer Herzerkrankung verschreibt der Tierarzt Tabletten.

Die Nebenstehende Abbildung zeigt verschiedene Probleme und ihre relativen Häufigkeiten. Beispielsweise kommen Krebserkrankungen, wie bei anderen Rassen auch, im fortgeschrittenen Alter relativ häufig vor, während eine Patellluxation (Kniescheibenverlagerung) relativ selten ist.