Rasseportrait: Der Dackel (Teckel / Dachshund)

Überblick

Der Dackel, auch als Teckel oder Dachshund bekannt, ist eine beliebte deutsche Hunderasse, die für ihren langen Körper und kurze Beine bekannt ist. Diese kleinen, aber charakterstarken Hunde gibt es in drei Größenvarianten (Kaninchenteckel, Zwegteckel und Standardteckel) und drei Felltypen (kurzhaarig, rauhaarig und langhaarig).

Ursprünglich für die Jagd unter der Erde gezüchtet, hat sich der Dackel heute zu einem beliebten Familien- und Begleithund entwickelt. Ihre Intelligenz, Lebhaftigkeit und ihr mutiges Wesen machen sie zu faszinierenden Begleitern.

Steckbrief

FCI-Guppe
  • Gruppe 4: Dachshunde
Verwendung
  • Familien- und Begleithund
  • Jagdhund
Lebenserwartung
  • 12 – 16 Jahre
Gewicht
  • Kaninchenteckel: <4 kg
  • Zwergteckel: 4-5 kg
  • Standardteckel: 9-12 kg
    Fellfarbe
    • u.a. rot, schwarz-rot, schokoladenbraun, wildfarben

        Herkunft und Geschichte

        Die Geschichte des Dackels reicht weit zurück. Im Mittelalter entstand durch gezielte Zucht der Dackeltypus, wie wir ihn heute kennen. Seine Vorfahren sind die sogenannten Bracken, mittelgroße Jagdhunde, die von keltischen Stämmen gezüchtet wurden.

        Im Jahr 1560 werden Hunde, die speziell für die Jagd in Dachs- und Fuchsbauten gezüchtet wurden, erstmals in einem Hundebuch erwähnt. Ihre kürzeren Beine ermöglichten es ihnen, in Baue einzudringen.

        Im 19. Jahrhundert gewann die Rasse an Popularität und wurde auch außerhalb Deutschlands bekannt. 1888 wurde der „Deutsche Teckelclub“ gegründet, der bis heute existiert und die Rasse fördert.

        Der erste allgemeingültige Rassestandard wurde 1925 publiziert. Seitdem hat sich der Dackel zu einem der beliebtesten Familienhunde entwickelt, ohne seine jagdlichen Fähigkeiten zu verlieren.

        Dachshund gezeichnet von Gustav Mützel (1839–1893)

        Chromolithographie von Carl Friedrich Deiker – ca. 1875

        Wesen und Charakter

        Dackel sind für ihr selbstbewusstes und mutiges Wesen bekannt. Diese Eigenschaften, die ursprünglich für die Jagd benötigt wurden, prägen auch heute noch ihren Charakter. Sie sind intelligent, neugierig und haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt.

        Trotz ihrer geringen Größe haben Dackel ein großes Selbstbewusstsein und können durchaus stur sein. Sie sind verspielt und lieben es, im Mittelpunkt zu stehen. Ihre Anhänglichkeit und Treue machen sie zu beliebten Familienhunden. Dackel sind in der Regel freundlich und aufgeschlossen gegenüber Menschen, können aber gegenüber Fremden auch misstrauisch sein. 

        Ihr ausgeprägter Jagdtrieb kann zu Problemen führen, denn sie neigen dazu, allem hinterherzujagen, was sich bewegt. Auch ihr Hang zum Graben, ein Erbe ihrer jagdlichen Vergangenheit, kann im Garten für Ärger sorgen. Dackel können auch recht lautstark sein, was in Wohngebieten problematisch sein kann. Zudem kann ihre Sturheit bei der Erziehung eine Herausforderung darstellen.

        Trotz dieser möglichen Schwierigkeiten sind Dackel bei konsequenter Erziehung und ausreichender Beschäftigung wunderbare Begleiter, die ihre Familien mit Loyalität und Lebensfreude bereichern.

        Haltung und Pflege

        Bewegungsbedarf: Trotz ihrer kurzen Beine haben Dackel einen erstaunlich hohen Bewegungsbedarf. Tägliche Spaziergänge und Spieleinheiten sind wichtig, um sie körperlich und geistig auszulasten. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass sie nicht überfordert werden, insbesondere was Sprünge oder Treppensteigen angeht, um Rückenprobleme zu vermeiden.

        Platzbedarf: Dackel sind aufgrund ihrer Größe relativ anpassungsfähig und können auch in Wohnungen gehalten werden. Dennoch brauchen sie ausreichend Platz zum Spielen und Erkunden. Ein Garten ist von Vorteil, sollte aber gut eingezäunt sein, da Dackel gerne buddeln und ausbrechen können.

        Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist für Dackel besonders wichtig, da sie zu Übergewicht neigen. Übergewicht kann bei dieser Rasse schnell zu Rückenproblemen führen. Die Futtermenge sollte dem Aktivitätslevel und Alter des Hundes angepasst werden. Hochwertiges Hundefutter, das den Bedürfnissen eines kleinen, aktiven Hundes entspricht, ist empfehlenswert.

        Pflege: Der Pflegeaufwand variiert je nach Felltyp. Kurzhaarige Dackel benötigen wenig Pflege, gelegentliches Bürsten reicht aus. Langhaarige und rauhaarige Varianten sollten regelmäßig gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Rauhaarige Dackel benötigen zusätzlich ein regelmäßiges Trimmen. Bei allen Varianten sollten die Ohren regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden, um Infektionen vorzubeugen.

        Kinder im Haushalt: Dackel können wunderbare Familienhunde sein und vertragen sich in der Regel gut mit Kindern. Aufgrund ihrer robusten Natur können sie auch etwas wilderes Spiel tolerieren. Dennoch sollten Kinder den respektvollen Umgang mit dem Hund lernen, insbesondere um den empfindlichen Rücken des Dackels zu schützen.

        Erziehung: Die Erziehung eines Dackels erfordert Geduld und Konsequenz. Aufgrund ihres eigenwilligen Charakters können sie manchmal stur erscheinen. Positive Verstärkung und liebevolle Konsequenz sind der Schlüssel zum Erfolg. Frühzeitige Sozialisierung ist wichtig, um einen ausgeglichenen Hund zu erziehen.

        Sonstiges: Der Dackel ist aufgrund seines Jagdtriebs nicht immer verträglich mit kleineren Haustieren wie Nagetieren oder Vögeln. Eine sorgfältige Einführung und Überwachung sind notwendig, wenn andere Tiere im Haushalt leben.

        Gesundheit

        Dackel sind grundsätzlich robuste Hunde mit einer Lebenserwartung von 12-16 Jahren. Allerdings sind sie aufgrund ihrer speziellen Körperform anfällig für Rückenprobleme, insbesondere Bandscheibenvorfälle. Übergewicht kann diese Probleme verstärken. Andere mögliche Gesundheitsprobleme umfassen Augenerkrankungen, Patellaluxation und bei älteren Hunden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind wichtig, um diese Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

        Zuchtverbände

        Für den Dackel  gibt es in Deutschland zwei vom VDH anerkannte Zuchtverbände: den Deutschen Teckelklub 1888 e.V. (DTK) und den Verein für Jagdteckel e.V.

        Der DTK ist der älteste und größte Zuchtverein für Dackel in Deutschland und richtet sich an alle Dackelliebhaber. Er fördert die Zucht gesunder und wesensfester Dackel und bietet ein breites Spektrum an Aktivitäten. Der DTK ist ideal für Personen, die ihren Dackel als Familienhund, Begleithund oder Ausstellungshund halten möchten.

        Der Verein für Jagdteckel e.V. hingegen spezialisiert sich auf die Zucht und Ausbildung von Dackeln für den jagdlichen Einsatz. Dieser Verband ist besonders geeignet für Jäger und diejenigen, die ihren Dackel aktiv in der Jagd einsetzen wollen. Hier stehen die Förderung der jagdlichen Fähigkeiten und die Ausbildung in spezifischen Jagdprüfungen im Vordergrund.